Was kann man in Ciudad del Este unternehmen?

Nach Asunción ist Ciudad del Este, oft auch abgekürzt CDE genannt, die zweitgrößte Stadt Paraguays. Sie hat ungefähr 350.000 Einwohner, im gesamten Ballungsraum leben knapp 1 Million Menschen. CDE liegt im sogenannten Dreiländereck, weil dort die Grenzen von Paraguay, Brasilien und Argentinien aneinanderstoßen. Die Stadt erstreckt sich am Ufer des Rio Paraná, des zweitgrößten Flusses Südamerikas. Ihr gegenüber liegen die Universitätsstadt Foz do Iguaçu in Brasilien und der kleine Erholungsort Puerto Iguazu in Argentinien. CDE und Foz do Iguaçu sind durch die Brücke der Freundschaft miteinander verbunden, die gleichzeitig den Grenzübergang bildet.

 

Welche Sehenswürdigkeiten bietet Ciudad del Este seinen Besuchern?

Im Vergleich mit anderen Städten wie Asunción und Encarnacion ist Ciudad del Este noch im Babyalter, da die Stadt erst 1957 gegründet wurde. Daher hat CDE noch  keine historischen Sehenswürdigkeiten aufzuweisen. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Stadt touristisch uninteressant ist, im Gegenteil, in ihr und in ihrer Umgebung befinden sich zahlreiche lohnende Ausflugsziele. Abgesehen von ein paar Blocks im Zentrum ist CDE eine grüne Stadt mit unzähligen Parks und Grünflächen. Der bekannteste und größte von ihnen ist der Parque de La República im Stadtzentrum. Er besteht aus einem großen, künstlichen See, der von gepflegten Wegen und Rasenflächen gesäumt wird. Flächen am Seeufer werden für Großveranstaltungen genutzt, beispielsweise für den Weihnachtsmarkt.  Am Lago de La República steht auch das große Einkaufszentrum Lago Shopping. 

Shopping in Ciudad del Este

Die gesamte Innenstadt gleicht einem riesigen Basar. Nicht nur, dass die Straßen von großen Einkaufszentren wie Shopping China, Shopping Paris oder Shopping Roma gesäumt werden, auf den Straßen davor stehen Verkaufsstände dicht an dicht. Besonders am Samstagvormittag herrscht auf den Straßen ein unglaubliches Menschengewühl. Sie drängen sich auf den Fußwegen und Straßen und durch diese Massen bahnen sich Autos und Motorräder ihren Weg. Derartige Szenen bekommt man sonst nur in asiatischen Großstädten zu sehen. Erstaunlicherweise gibt es jedoch kaum Unfälle. Das liegt daran, dass die Paraguayer in der Regel sehr rücksichtsvoll sind und defensiv fahren. 

Ausflüge in und um Ciudad del Este

Den Mangel an historischen Sehenswürdigkeiten macht die Metropole des Ostens durch eine Vielzahl von Ausflugsmöglichkeiten wieder wett. Nur wenige Kilometer vom Stadtzentrum entfernt lädt der Naturpark Saltos del Monday zu einem Besuch ein. Dort bildet der gleichnamige Fluss einen 45 m hohen und 120 m breiten Wasserfall. Gäbe es nicht die Konkurrenz durch die weltberühmten Iguazu-Wasserfälle in Brasilien und Argentinien, die sich nur wenige Kilometer entfernt befinden, wären die Saltos del Monday ein weithin bekanntes Ausflugsziel. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall, zumal die Anfahrt sehr einfach und der Eintritt günstig ist. Der Naturpark verfügt über gut ausgebaute Wege, es gibt ein Restaurant und Toiletten. Die gesamte Anlage ist sauber und gepflegt. 

 

Ein weiteres bekanntes Ausflugsziel der Region ist der Hito Tres Fronteras in der Nachbarstadt Presidente Franco. An dieser Stelle treffen die Grenzen von Paraguay, Brasilien und Argentinien zusammen. Auf der paraguayischen Seite befindet sich an der Stelle ein Denkmal, das von einem gepflegten Park umgeben ist. Der Aussichtspunkt liegt genau gegenüber der Mündung des Rio Iguazú in den Paraná. Die Gegend ist ruhig und erholsam. Sie bildet einen wohltuenden Kontrast zum Trubel der Innenstadt. 



Unweit von Ciudad del Este befindet sich die Staumauer des Wasserkraftwerks Itaipu Binacional. Der Damm staut den Paraná zu einem See auf, der 170 km lang und bis zu 12 km breit ist. Seine Fläche ist größer als die des Bodensees. Das Wasserkraftwerk gehört zu den leistungsstärksten der Welt und deckt den größten Teil des Strombedarfs von Paraguay. Darüber hinaus wird Strom auch nach Brasilien und Argentinien geliefert. Auf der paraguayischen Seite kann man den Staudamm besuchen. Dazu muss man sich aber vorher online auf der Webseite von Itaipu Binacional anmelden. Die Tour ist kostenlos und wird durch einen Film über den Bau des Staudamms eingeleitet. Im Besucherzentrum besteigt man dann einen Tourbus, der über die Dammkrone fährt und unterwegs zum Fotografieren anhält. Auf der brasilianischen Seite wird eine ähnliche Tour angeboten, bei der man sogar die Turbinenhalle besichtigen kann. Diese Tour kostet allerdings Eintritt. 

Baden in Ciudad del Este

Die Großstadt verfügt über einen schönen Badestrand, der auf Guarani Ñande Renda (Unser Strand) heißt. Er liegt am Kilometer 8 im Stadtteil San Juan. Die Costanera CDE, wie der Strand auch heißt, ist kostenlos zugänglich und rund um die Uhr geöffnet. Neben sanitären Einrichtungen, Spielplätzen und Fitnessparks gibt es dort auch Restaurants und bewachte Parkplätze. Der Strand liegt am Ufer des Acaray-Sees. Neben den klassischen Sandstränden gibt es auch Abschnitte, die mit Bäumen bepflanzt wurden, die willkommenen Schatten spenden. Die Anlage ist sauber und gepflegt und ein privater Wachdienst sorgt für Sicherheit. 

 

Ungefähr 20 km vom Stadtzentrum entfernt lädt der Strand Playa Tacuru Pucu zum Baden ein. Dieser Strand befindet sich auf dem Gebiet der Stadt Hernandarias, am Ufer des Itaipu-Stausees inmitten eines gepflegten Ressorts. Das Ressort ist von Donnerstag bis Sonntag und an Feiertagen geöffnet. Der Eintritt ist kostenlos, allerdings muss für das Auto eine Parkgebühr bezahlt werden. Es gibt sanitäre Einrichtungen, allerdings kaum Gastronomie, abgesehen von ein paar Imbissständen. 

Wie kommt man von A nach B?

Die Innenstadt ist mit den Vororten und Nachbarstädten durch zahlreiche Buslinien verbunden. Die Busse nehmen zwar feste Routen, es gibt aber weder Fahrpläne noch feste Haltestellen, wie man es aus Deutschland gewohnt ist. Fahrgäste können an jeder Stelle der Route ein- oder aussteigen. Das bedeutet, man sollte die Strecke genau kennen und wissen, wo man aussteigen muss. Wesentlich bequemer, wenn auch etwas teurer, fährt man mit den Fahrdienstleistern Uber, Bolt oder MUV bzw. einem klassischen Taxi. CDE besitzt einen zentralen Busbahnhof (Terminal) in der Innenstadt und einen etwas außerhalb, direkt an der Fernstraße, die Estación Interurbana. Dort halten überwiegend die Busse im Fernverkehr, beispielsweise nach Asunción und Encarnacion.